#meettheartist @premiertone, Thorsten Johanns

Mrz 10, 2020

Für Teil vier unserer „Meet the artist“-Interviewreihe steht uns Thorsten Johanns Rede und Antwort. Sowohl solistisch als auch als Teil diverser Ensembles konzertierte der gefragte Klarinettist bereits auf der ganzen Welt. Seit dem Wintersemester 2014/2015 ist er außerdem als Professor für Klarinette an der Musikhochschule ‚Franz Liszt‘ in Weimar tätig.

1. Was wären Sie geworden, wenn Sie nicht Musik studiert hätten?

Ich wäre sehr gerne Pilot geworden. Dieser Beruf hat mich schon immer fasziniert, und tut es bis heute! Der Traum vom Fliegen…

2. Was ist das erste Konzert, an das Sie sich erinnern können?

Ein Konzert von Ray Charles bei einem Jazzfestival in meiner Heimatstadt. Meine Eltern haben mich sehr früh zu Konzerten mitgenommen.

3. Welches waren die besten (eigenen) Konzert-Erlebnisse, an die Sie sich erinnern können?

Die Klarinettenkonzerte von Mozart und Copland mit „meinem“ ehemaligen WDR-Sinfonieorchester in der Kölner Philharmonie, Solokonzerte mit dem Orchestre de chambre de Paris und aus der jüngsten Vergangenheit Brahms‘ Klarinettenquintett im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie, mit fantastischen Kollegen in der Reihe „spectrum concerts“.

4. Was ist das wichtigste Talent, das ein Musiker haben muss?

Wenn ich nur eines nennen darf: Neugier.

5. Von welchem Lehrer haben Sie am meisten gelernt?

Wahrscheinlich von meinem ersten Lehrer, Laszlo Dömötör. Bei ihm war ich die längste Zeit und er hat mich nachhaltig als Kind und junger Erwachsener geprägt.

6. Wenn Sie selbst unterrichten, was ist Ihnen mit am wichtigsten, was Sie Ihren Schülern vermitteln/weitergeben möchten?

Die Mischung aus Intellektualität und musikantischem bzw. spontanen Spiel.

7. In welchem Konzertsaal spielen Sie am liebsten?

In der Kölner Philharmonie und der Berliner Philharmonie. Meiner Meinung nach sind diese beiden die besten Konzertsäle in Deutschland! Die Carnegie Hall und die Suntory Hall gefallen mir aber auch sehr gut.

8. Welcher Komponist sollte Ihnen ein Stück schreiben? Was für eines wäre das?

Heinz Holliger. Ich wäre sehr gespannt, was er für ein Klarinettenkonzert schreiben würde!

9. In welchem Land würden Sie gerne mal ein Konzert geben?

Ich bin glücklich darüber, dass ich schon auf allen Kontinenten mit vielen Musikern und Orchestern konzertieren durfte. Auf der Wunschliste würde stehen: Israel, Indien, Neuseeland, Kanada!

10. Hören Sie privat noch Musik? Wenn ja: CD oder Streaming?

Ja, ich höre Musik, aber sehr selten „nebenbei“. Ich möchte lieber richtig zuhören können. Dafür nutze ich inzwischen vornehmlich Spotify.

11. Welchen Musiker (oder welche andere Persönlichkeit) möchten Sie gerne mal treffen?

Ich hätte wahnsinnig gerne einmal Leonard Bernstein getroffen. Ich glaube, dass er einer der bedeutendsten und universellsten Musikerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts war.

12. Lesen Sie Konzert- und CD-Kritiken? Wenn ja, über welche haben Sie sich besonders gefreut? Welche fanden Sie ungerecht?

Ja, ich lese Kritiken. Ich freue mich immer dann, wenn ich merke, dass der Kritiker*in tatsächlich zugehört hat und etwas Detailliertes besprechen kann.

13. Spielen Sie lieber vor großem Publikum oder vor einem kleinen Kreis?

Beides hat unglaublich große Reize, weil man flexibel bleiben kann und unterschiedlich spielen muss. Kammermusik ist besonders schön im intimen Salon mit einem Publikum, das sehr dicht am Geschehen ist. Das große Solokonzert mit Orchester braucht den großen Saal mit viel Publikum.

Vielen Dank, Thorsten Johanns, für das spannende Interview.

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